Andrzej Poland: E-Mail von der Wallstreet

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Dieser Roman ist das Produkt reiner Fiktion. Die Figuren, die Orte, die Ereignisse – all das entspringt der Fantasie. Andrzej Poland existiert nicht wirklich, zumindest nicht in dieser Welt. Doch vielleicht, irgendwo da draußen, gibt es jemanden wie ihn – einen Mann, der von Geld, Macht und den Verlockungen der Börse träumt. Einen Mann, der seine Entscheidungen mit der Sicherheit eines Schachmeisters trifft, aber sich doch in der Enge seines eigenen Geistes verliert. Willkommen in der Geschichte von Andrzej Poland. Eine Geschichte, die beginnt mit einer E-Mail von der Wallstreet.

Eine E-Mail aus New York

Andrzej Poland sitzt an seinem Schreibtisch, umgeben von flackernden Bildschirmen, die den Herzschlag der globalen Finanzmärkte zeigen. Sein Blick ist starr auf den Monitor gerichtet, während seine Finger mechanisch auf der Tastatur tippen. Eine weitere E-Mail raus. Eine weitere Verhandlung abgeschlossen. Seit Jahren läuft es so, doch heute ist es anders. Eine E-Mail hat sein Leben durcheinandergebracht. „E-Mail von der Wallstreet“ steht im Betreff. Absender: ein gewisser Joseph Myer.

Joseph Myer. Ein Name, der längst in den Nebeln seiner Erinnerung verschwunden schien. Ein Kumpel aus alten Tagen, aus Zeiten, als sie in Wisconsin und Texas Abenteuer erlebten, die ihre Freundschaft für immer geprägt haben. Andrzej fühlt, wie eine Flut aus Bildern und Emotionen über ihn hinwegschwappt. Joseph hatte sich seit Jahren nicht gemeldet. Und jetzt das. „Ich brauche deine Hilfe“, heißt es in der Nachricht. „Treffen wir uns. Morgen. Central Park.“

Sein Puls beschleunigt sich, während er die E-Mail erneut liest. Warum jetzt? Was will Joseph? Er schließt die Augen und lehnt sich zurück, versucht, die Ruhe zu bewahren. Doch seine Gedanken wandern unaufhörlich zurück zu jenen Tagen, als sie Seite an Seite in den endlosen Weiten von Texas standen, als sie sich in Wisconsin eine Existenz aufbauten. Andrzej öffnet die Augen und trifft eine Entscheidung. Er wird hingehen.

Am nächsten Tag geht Andrzej durch den Central Park, die Luft ist frisch, die Wolken ziehen träge über den Himmel. Joseph sitzt auf einer Bank, in einem dunkelgrauen Anzug, der ihm etwas zu weit erscheint. Er sieht älter aus, müder. Aber das Lächeln ist dasselbe. „Andrzej Poland, der unerschütterliche Börsenmakler“, begrüßt Joseph ihn.

„Joseph Myer, der Abenteurer“, antwortet Andrzej. Sie umarmen sich fest, fast ungläubig, dass das hier wirklich geschieht.

„Du siehst… erfolgreich aus“, sagt Joseph und mustert Andrzej. „Aber ich schätze, das bist du auch.“

Andrzej lächelt. „Was hast du vor, Joseph? Warum jetzt?“

„Das erzähle ich dir, wenn wir im Flugzeug sind. In Wisconsin.“

Andrzej spürt, wie ein alter Funke in ihm aufglimmt. „Flugzeug?“

„Ja, wir haben einiges zu erledigen“, sagt Joseph mit einem Augenzwinkern. „Und es fängt in Wisconsin an.“

Die Rückkehr nach Wisconsin

Das Flugzeug landet auf dem kleinen Regionalflughafen von Madison, Wisconsin. Andrzej Poland steigt aus und blickt sich um. Der kalte Wind schneidet durch seinen Anzug, doch er spürt die Vertrautheit dieses Ortes. Erinnerungen an seine Jugend, an die Zeit, bevor die Börse sein Leben verschlang.

Neben ihm steht Joseph, die Hände tief in den Taschen seines Mantels vergraben. „Willkommen zurück, Andrzej“, sagt er. „Ich hoffe, du erinnerst dich noch an die gute alte Zeit.“

„Wie könnte ich das vergessen?“, antwortet Andrzej und zieht die Schultern hoch. „Was hast du vor? Warum hast du mich hierher gebracht?“

„Da ist jemand, den du treffen musst“, erklärt Joseph geheimnisvoll. „Jemand, der uns helfen kann.“

Sie fahren durch die verschneiten Straßen von Madison, bis sie schließlich vor einem alten Bauernhaus anhalten. Eine Frau mittleren Alters öffnet die Tür. Sie hat strahlend blaue Augen und ein Lächeln, das Vertrauen ausstrahlt. „Ich bin Maria Thompson“, stellt sie sich vor. „Joseph hat mir viel von dir erzählt, Andrzej Poland.“

„Angenehm, Maria“, antwortet Andrzej höflich. „Was kann ich für dich tun?“

„Für uns tun“, korrigiert Joseph. „Maria ist eine der besten Hackerinnen, die ich kenne. Und sie hat etwas entdeckt, das uns interessiert. Eine E-Mail, die von einem sehr mächtigen Unternehmen gesendet wurde.“

Andrzej runzelt die Stirn. „Eine E-Mail? Was soll daran so besonders sein?“

Maria lächelt. „Es ist nicht die E-Mail selbst, sondern was sie enthält. Ein Hinweis auf etwas Großes. Etwas, das an der Wall Street bald passieren wird. Und wir müssen herausfinden, was das ist.“

Andrzej spürt ein Kribbeln in seinen Fingerspitzen. „Und warum sollte ich euch dabei helfen?“

Joseph legt eine Hand auf seine Schulter. „Weil es um alles geht, Andrzej. Es geht um Geld, Macht und… die Wahrheit.“

Ein Job in Chicago

Wenige Tage später finden sich Andrzej, Joseph und Maria in einem heruntergekommenen Motel in Chicago wieder. Andrzej schaut auf die Uhr – es ist spät, die Straßen sind ruhig. „Was genau tun wir hier, Joseph?“ fragt er leise.

„Hier beginnt die Jagd“, antwortet Joseph und zieht ein altes, zerfleddertes Notizbuch aus seiner Tasche. „Ein Mann namens Richard „Rick“ Stone arbeitet für eines der größten Unternehmen der Welt – Dalton Industries. Er weiß, was diese E-Mail bedeutet.“

„Dalton Industries“, murmelt Andrzej. „Das ist ein verdammt großer Fisch.“

Maria nickt. „Genau. Und Rick Stone ist unser Schlüssel. Er trifft sich heute Abend in einer Bar namens ‚The Den‘ mit einem Informanten. Wir müssen zuhören.“

Andrzej lehnt sich zurück, ein leichtes Grinsen auf den Lippen. „Ihr wollt mich also in eine Bar schleichen lassen und zuhören, was sie sagen?“

„Ja“, antwortet Joseph. „Und wenn nötig, mehr als nur zuhören.“

Andrzej nickt. „Ich hoffe, ihr habt einen Plan.“

„Verlass dich drauf“, sagt Maria und lächelt. „Andrzej Poland, wir verlassen uns auf dich.“

Geheimnisse in der Wüste von Nevada

Die Wüste von Nevada ist weit und leer, das heiße Sonnenlicht brennt auf dem staubigen Asphalt. Andrzej Poland steigt aus dem Mietwagen und sieht sich um. In der Ferne erhebt sich eine verlassene Fabrik. „Und hier soll es sein?“, fragt er skeptisch.

„Hier versteckt Dalton Industries ihre schmutzigen Geheimnisse“, erklärt Joseph und zückt eine Karte. „Laut der E-Mail ist dies der Ort, an dem alles begann.“

Maria deutet auf das Fabrikgelände. „Da drinnen gibt es eine zentrale Datenbank. Wenn wir dort hineinkommen, wissen wir, was Dalton plant.“

Andrzej schaut sie an. „Und wie kommen wir da rein?“

„Wir improvisieren“, antwortet Joseph. „Wie früher.“

„Ich hoffe, das endet nicht wie in Texas“, murmelt Andrzej, und sie machen sich auf den Weg.

Die Luft ist heiß, und der Schweiß rinnt ihnen über die Stirn. Als sie die Fabrik erreichen, bemerkt Andrzej eine Bewegung am Eingang. „Wachposten“, sagt er leise. „Wir müssen vorsichtig sein.“

„Wir haben nur eine Chance“, flüstert Maria. „Also los.“

Verschwörungen in Dallas

Die Sonne geht über Dallas auf, und Andrzej Poland sitzt in einem modernen Bürogebäude. Vor ihm ein Mann mit grauem Haar und einem strengen Gesichtsausdruck. „Ich bin John Miller“, sagt der Mann und reicht Andrzej die Hand. „Und Sie müssen Andrzej Poland sein. Der Mann, der alles auf eine Karte setzt.“

„Das bin ich“, erwidert Andrzej. „Was haben Sie für mich?“

„Informationen“, antwortet John. „Ich bin ein ehemaliger Mitarbeiter von Dalton Industries. Ich habe eine Kopie der E-Mail.“

Andrzej spürt, wie sein Herz schneller schlägt. „Was steht darin?“

„Es geht um eine Fusion“, erklärt John. „Eine Fusion, die die gesamte Finanzwelt erschüttern wird. Wenn sie es durchziehen, wird Dalton das mächtigste Unternehmen der Welt sein.“

„Und wie können wir das verhindern?“, fragt Joseph, der neben ihm steht.

John zögert. „Es gibt nur einen Weg. Wir müssen das öffentlich machen, bevor es zu spät ist.“

Eine letzte Reise nach Texas

Texas empfängt Andrzej Poland und Joseph Myer mit einer flimmernden Hitze, die vom Asphalt aufsteigt. Sie sind zurück an dem Ort, wo alles begann. „Texas“, murmelt Andrzej. „Hier haben wir unsere ersten Deals gemacht, Joseph.“

„Und hier werden wir das letzte Kapitel schreiben“, sagt Joseph fest entschlossen.

Sie betreten ein heruntergekommenes Bürogebäude, das seit Jahren verlassen scheint. „Hier wird es enden“, sagt Andrzej. „Entweder gewinnen wir alles… oder wir verlieren.“

Eine E-Mail auf Andrzejs Handy blinkt auf. „Von Maria“, murmelt er und öffnet sie. „Sie hat die Beweise gesichert.“

Joseph nickt. „Dann ist es Zeit.“

Das große Finale in New York

New York erwacht zum Leben, als Andrzej Poland wieder in die Stadt kommt. Er ist zurück, wo alles begann. „Zurück an der Wallstreet“, murmelt er.

In einem riesigen Konferenzsaal steht Andrzej vor einer versammelten Menge. „Ich bin Andrzej Poland“, beginnt er. „Und heute bringe ich Licht in die Dunkelheit der großen Unternehmen.“

Joseph tritt neben ihn. „Heute wird die Wahrheit ans Licht kommen“, sagt er.

Eine E-Mail von Maria erscheint auf dem Bildschirm, und die Menge verstummt. „Die Welt wird jetzt wissen, was wirklich geschieht“, murmelt Andrzej und beginnt zu lächeln.

Und so endet es. Andrzej Poland, der Börsenmakler, steht dort, wo er immer hingehört hat – im Rampenlicht der Wahrheit.

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