Aktiendepots sind für den Aktienhandel unerlässlich. Sie dienen als „Lagerplatz“ für die Aktien, da diese in der heutigen Zeit digital und nicht mehr in Papierform gehandelt werden. Das Aktiendepot ist somit eine Art Konto für Wertpapiere, das für den Ankauf, das Halten und den Verkauf der Aktien unverzichtbar ist.
Auf was muss ich achten?
Angeboten werden Aktiendepots direkt von den Brokern, die auch den Aktienhandel erlauben. Dies können unabhängige Online Broker oder aber auch Banken und Sparkassen sein. Die Auswahl an Aktiendepots lässt sich daher durchaus als sehr groß und mitunter unübersichtlich beschreiben. Viele Anleger gehen jedoch etwas leichtfertig bei der Auswahl des passenden Aktiendepots vor. Sie entscheiden sich voreilig für ein Angebot, ohne verschiedene Depots miteinander zu vergleichen. Schuld daran sind oftmals die mangelnde Erfahrung und die aggressive Werbung, die viele Anbieter machen. Sie suggerieren, dass ihr Depot besonders günstig ist und daher für den Aktienhandel die beste Option darstellt. Bei genauerer Betrachtung kann dies dann aber nicht bestätigt werden.
Erst nach und nach merkt der Anleger, dass die Auswahl des Aktiendepots doch nicht ganz so optimal war. Kosten zeigen sich, die im vorliegenden Ausmaß eigentlich nicht sein müssten. Vielleicht liegt der Unmut über das vorhandene Aktiendepot jedoch auch in der Tatsache begründet, dass der Service rund um das Depot nicht optimal aufgestellt ist. Zudem entsprechen die handelbaren Werte vielleicht nicht dem, was sich der Anleger im Vorfeld vorgestellt beziehungsweise gewünscht hat. In allen Fällen sollte über einen Wechsel des Aktiendepots nachgedacht werden. Im besten Falle zeitnah, um den „Schaden“ so gering wie nur möglich zu halten.
Video: Welches Depot ist das richtige für dich? Depotvergleich – ETFs & Aktien ?
Wann ist ein Wechsel sinnvoll?
Der Wechsel von einem Aktiendepot geschieht öfter, als dies vielleicht angenommen wird. Viele Anleger sind mit der Zeit mit ihrem aktuellen Anbieter nicht mehr zufrieden und schauen daher nach Alternativen. Doch woran liegt diese Unzufriedenheit und wann lohnt der Wechsel des Anbieters?
- Oftmals liegt es daran, dass die falsche Art von Broker ausgewählt wurde. Besteht das Aktiendepot bereits seit längerer Zeit, kann es beispielsweise sein, dass es bei einem niedergelassenen Bankhaus ist. Der Trend geht heutzutage aber zu Online Brokern. Diese bieten den Vorteil, dass der Anleger selbst über seine Aktien verfügen kann. Zudem kann der Handel nur mit Hilfe eines Online Brokers eigenständig gesteuert werden. Beim Bankhaus werden diese Optionen zwar auch angeboten. Im Hintergrund agiert aber immer noch die Bank, die letztendlich durch die Zusammenstellung der handelbaren Werte und die Herrichtung des Aktiendepots ein Wörtchen mitzusprechen hat.
- Ein weiterer Grund für einen Depotwechsel wäre dann gegeben, wenn die Anlagestrategie neu ausgerichtet werden soll. Wer klein angefangen hat und nun groß in den Aktienhandel einsteigen will, kann dies vielleicht mit dem vorhandenen Aktiendepot nicht tun. Ein Wechsel muss daher für die passende Größe des Depots sorgen. Würde nicht gewechselt werden, könnten durch die neue Ausrichtung der Handelsstrategie Kosten entstehen, die unnötig sind. Und diese wollen so gut wie nur möglich vermieden werden.
- Oftmals locken auch Prämien neuer Anbieter und sprechen für einen Wechsel. Hinzu kommen günstigere Gebühren und Kosten, die rund um den Handel anfallen. Hier lohnt ein sehr intensiver Vergleich, da die Kosten und Gebühren doch deutlich variieren können.
Unser Tipp: Nicht alle Anbieter spielen mit offenen Karten. Einige Kosten und Gebühren sind erst im Nachgang oder bei Nachfrage ersichtlich. Ein Vergleich beziehungsweise ein genauer Blick lohnt daher immer.
- Viele Anleger entscheiden sich aber auch für einen neuen Anbieter, weil dieser ein größeres Angebot an handelbaren Werten hat. Oftmals werden nicht nur Aktien, sondern auch Fonds angeboten. Wer diese in seinen Handel einschließen will, muss einen Broker an seiner Seite haben, der diesen Handel auch ermöglicht.
- Zu guter Letzt spielen überdies der Kundenservice und die Sicherheit eine große Rolle. Ein guter Kundenservice ist das A und O für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Der Online Broker sollte beispielsweise jederzeit erreichbar sein, eine übersichtliche Handelsplattform und ein verständliches Depot bereithalten. Ein kostenloses Demokonto ist ebenfalls sehr löblich und wird von vielen Anlegern gerne angenommen. Ferner spielt die Sicherheit eine große Rolle. Der Anbieter sollte sich regulieren lassen und alle Angebote transparent darstellen. Macht dies der aktuelle Anbieter nicht, kann sich ein Wechsel des Aktiendepots lohnen.
Besserer Kundenservice ist dann gegeben, wenn der Broker gut erreichbar ist. Viele Anbieter arbeiten inzwischen mit einem Live-Chat, der ein persönliches Gespräch ermöglicht. Der Griff zum Telefon oder das Schreiben von E-Mails ist in der Regel auch immer möglich und sollte bei einem guten Kundenservice zu einem reibungslosen und zeitnahen Kontakt führen.
Video: Das Aktiendepot: 5 wichtige Kriterien zur Depot-Auswahl
Nicht ohne Vergleich
Der Unmut über das aktuell genutzte Aktiendepot mag vielleicht recht groß sein. Ein neues Angebot sollte trotz alledem erst dann in Anspruch genommen werden, wenn im Vorfeld ein Vergleich von Aktiendepots durchgeführt wurde. Geschieht dies nicht, kann es passieren, dass auch das neue Aktiendepot nicht allen Ansprüchen gerecht wird. Der Frust verfliegt dann nicht, sondern multipliziert sich. Kein schöner Gedanke, der im besten Falle gar nicht erst weitergedacht werden sollte.
Mit dem Vergleich kann sichergestellt werden, dass genau jenes Angebot genutzt werden kann, welches am besten zum Vorhaben passt. Unter http://www.depotvergleich.com/depotwechsel ist dieser Vergleich der unterschiedlichen Depotanbieter nicht nur möglich. Dort sind auch wichtige Aspekte zusammengetragen, auf die bei einem Vergleich unbedingt geachtet werden sollte. Damit dieser eine große Aussagekraft hat und zum gewünschten Ziel führt.
Video: Depot wechseln – Kann ich Aktien aus einem Depot in ein anderes übertragen?
Wie funktioniert ein Wechsel des Aktiendepots?
Der Wechsel von einem Aktiendepot ist ohne großen Aufwand möglich. Nach der Auswahl des neuen Depots wird dieses eröffnet. Die dafür benötigten Formulare stellt der neue Anbieter auf seiner Internetpräsenz zur Verfügung. Sie müssen lediglich ausgefüllt, unterschrieben und abgeschickt werden. In diesem Zusammenhang darf auch nicht vergessen werden, dass eine Legitimation des neuen Aktiendepots erfolgen muss. Dafür kann ein PostIdent Verfahren nötig werden.
Beim neuen Online Broker wird dann der Depotwechsel beantragt. Dafür muss lediglich ein Depotwechselformular ausgefüllt werden. Der neue Anbieter stellt dieses auf seiner Internetseite zur Verfügung. Auch hier muss lediglich wieder ausgefüllt und abgeschickt werden. mitunter meldet sich der neue Anbieter noch einmal vor dem Wechsel beim Anleger und spricht die Details des Wechsels ab. Oftmals ist dies aber nicht möglich, da im Vorfeld alles geklärt werden konnte. Der neue Depotanbieter kümmert sich dann um den Wechsel. Alle Wertpapiere werden übertragen und dem neuen Depot zugeführt. Als Anleger hat man somit keine Arbeit damit. So werden die Wertpapiere elektronisch auf das neue Depot übertragen. Gleichzeitig wird das alte Depot gelöscht.
Hinweis: Es kann durchaus sein, das das alte Depot eine Kündigungsfrist mit sich bringt. Diese muss natürlich eingehalten werden. Ob eine Kündigungsfrist besteht und in welchem Umfang diese vorliegt, kann in den Unterlagen zum alten Depot eingesehen werden. In vielen Fällen lässt sich eine entsprechende Info auch im Kundenbereich des alten Depots finden, welcher bis zur vollständigen Löschung zugänglich ist. Die Löschung sollte jedoch überprüft werden. Bei einigen Anbietern reicht es aus, wenn dies der neue Depotanbieter macht. Andere wünschen, dass der Depotinhaber die Löschung des alten Depots bestätigt. Die Kontrolle sollte etwa 2 Wochen nach Löschung erfolgen. Dann sollten alle Formalitäten erledigt sein, sodass genau gesehen werden kann, ob die Löschung funktioniert hat.
Übrigens: Wird das alte Depot nicht sachgemäß gelöscht, entstehen unter Umständen Kosten. Denn die Gebühren laufen weiter bis zur rechtskräftigen Löschung des alten Depots. Um diese Kosten zu vermeiden, darf die Kontrolle nicht vergessen werden. Ein einfaches Aufrufen des Depots müsste diesbezüglich ausreichend sein und Klarheit schaffen.
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